3 Tage Myvatn
Island, die Insel aus Feuer und Eis…
Hier erlebt man auf 20 km² Bilder wie vom Anbeginn der Zeit.
Namaskard, das Solfatarenfeld am Fuß des Namafjall mit zahllosen brodelnden und dampfenden Schwefelquellen und bis zu 100°C heißen Schlammtöpfen.
An den Geruch kann man sich tatsächlich gewöhnen!
Krafla, ein Zentralvulkan mit 20 km Durchmesser, aus dessen Magmakammer die Lava 1975 durch Spalten, die von der Kontinentaldrift verursacht sind, an die Oberfläche gelangte. Wir wandern durch schwarze (frische) Lava, vorbei an rauchenden Spalten und Solfataren.
Durch Dimmuborgir, die schwarzen Burgen, bis zu 40 Meter hohe Lavaformationen wandern wir zum Hverfjall. Der Krater entstand durch eine kalte Gasexplosion und ist mit einer Höhe von 140 Metern und einem Durchmesser von 1 Kilometer der größte Krater Islands.
Island, einfach irre!!!
Das Wetter auf Island ist schon klasse! Und so hält der Regen nicht lange an und wir können schon am nächsten Morgen zu einer Rundwanderung um Mödrudalur starten. Hier gibt es sehr viel zu entdecken und wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
Hier bekommen wir auch zum ersten Mal die nervenden Zuckmücken zu Gesicht (und auch ins Gesicht). Ständig schwirren die Viecher um uns rum und das obwohl wir unsere qualmenden Füsse ständig im kalten Gletscherwasser waschen (müssen). Zwei Motorradfahrer aus Deutschland haben uns schon vor Tagen vor den Mücken gewarnt. Am Myvatn (Mückensee) soll’s dann so richtig losgehen. Wir werden uns dann vielleicht doch ein Mückennetz als Kopfbedeckung zulegen auch wenn das sehr affig aussieht!
Ja, wir werden Fotos machen und auch ins Netz stellen!
Wir sind dann nochmal zu den großen Wasserfällen zurück gekehrt. Diesmal auf die Westseite. Hier haben wir eine Wanderung durch den Canyon gemacht und uns anschließend in die Gischt des Dettifoss gestellt. Das war dann meiner Kamera definitiv zu viel und sie hat zwei Tage gestreikt. Wasserschaden!
Aber mit viel Sonne und gutem Zureden haben wir sie wieder flott gemacht.
Gerade rechtzeitig für die Wal-Tour in der Bucht vor Husavik.
Hier habe ich leider gleich beim ersten Walkontakt den Auslöser nicht schnell genug gedrückt und euch so den Anblick des springenden Wal nicht einfangen können. Aber die Gischt, die bei der Landung des Buckelwal hochgespritzt ist sieht doch auch schon spektakulär aus, oder???
Wir haben uns auf einem Campingplatz in dem seit langer Zeit ausgetrockneten Jökulsa-Flußcanyon einen schönen Platz mit Blick zur Felseninsel Eyjan ausgesucht. Am nächsten Tag erwandern wir die „Götterburg“ Eyjan und die Formation der Asbyrgi, die als der Hufabdruck von Odins achtbeinigem Pferd Sleipnir mythologisch gedeutet wird. Die Felsen ragen kerzengerade bis zu 100 Meter in die Höhe. Das weichere Gestein und Geröll wurde vor langer Zeit vom Fluß Jökulsa weggespült und diese spektakulären Felsformationen blieben zurück. Der Gletscherfluß hat sich einen neuen Weg gesucht und einen neuen Canyon geschaffen, den wir anschließend erwandern.
Nachdem wir die Gegend zu Fuß erkundet haben, fahren wir mit unserem Wohnmobil zu den großen Wasserfällen des Gletscherflusses Jökulsa, dem Dettifoss, der mit seinen 45 Metern Fallhöhe und einer Breite von über 100 Metern als der wasserreichste Wasserfall Europas gilt, dem Selfoss und dem Hafragilsfoss. Hier erleben wir die Wetterkapriolen Islands. Sonne, Wolken, Wind, Regen, Hagel – alles innerhalb von einer Stunde.
Wir sind total fertig vom vielen Schauen und Staunen und beschließen deshalb uns auf dem netten Campingplatz in Mödrudalur ein paar Tage auszuruhen.
Hier scheint am nächsten Tag die Sonne von einem strahlend blauen Himmel und wir ziehen sofort die Klamotten aus und sonnen uns, bevor 3 Stunden später der kalte Wind von den Bergen pfeift und Regen im Gepäck hat!
Nachdem wir uns von den Papageientauchern losgerissen haben, geht die Fahrt auf der 901 Richtung Mödrudalsfjallgardar. So muß es auf dem Mond aussehen. Eine karge Landschaft aber mit ihrem ganz besonderen Reiz. Auf der Passhöhe, beim Picknickplatz beschließen wir zu übernachten. Wir sind ganz alleine, der kalte Wind pfeift uns auf einem Spaziergang um die Ohren.
Axel baut noch schnell einen Troll und dann aber ab in die Federn.
Am nächsten Tag kommen wir nach Mödrudalur, ein kleines Dorf an der Schotterpiste 901. Die Tankstelle hier ist der Hit. In kleinen Holzhütten stehen die Tanks mit Zapfsäule.
Unser nächstes Ziel ist Vopnafjördur an der Ostküste. Bevor wir es uns dort auf dem Campingplatz gemütlich machen, fahren wir noch auf die Passhöhe Hellisheidi. Dort wollen wir eigentlich eine Wanderung machen. Aber außer der Schutzhütte ist nichts zu sehen. Kein Weg, keine Markierung, keine anderen Wanderer, also ab nach Vopnafjördur.
Dort an der Tankstelle machen wir erstmal unser Wohnmobil sauber. Die Fahrten auf den Schotterpisten hinterlassen ihre Spuren…die man aber an jeder Tankstelle kostenlos abspülen kann.
Um die dicke Staubschicht im Wohnmobil kümmern wir uns dann später!
Von Vopnafjördur fahren wir die Straße 85 immer recht küstennah weiter nach Norden. Wir wollen den Leuchtturm, der das nördlichste Ende Islands markiert besuchen. Vorher machen wir noch Halt zum Wandern auf der Halbinsel Raudanes. Hier sind wir ganz alleine (mal wieder!) und bleiben auf dem Wanderparkplatz für die Nacht. Die Küste ist unglaublich schön und das Meer tiefblau. Wie auf kitschigen Postkarten, aber alles ist echt!
In Raufarhöfn, sowas wie eine Großstadt für isländische Verhältnisse (185 EW), verbringen wir eine weitere Nacht, bevor wir am 19. Juni Hraunhafnartangi, den nördlichsten Zipfel Islands erreichen.
Unser nächstes Ziel ist der Jökulsargljufur National Park mit seinen großen Wasserfällen. Aber davon das nächste Mal.
Island, Insel aus Feuer und Eis
Am 6. Juni sind wir gestartet. Wie ihr ja wisst, geht die Reise diesmal nach Island. Wir wollen vier Monate dort verbringen und Land und Leute kennen lernen.
Aber zuerst steht uns eine 3-tägige Fährfahrt bevor.
Wir fahren am 6. Juni bis Schleswig. Es regnet immer wieder und auf der letzten Etappe bis Hirtshals in Dänemark hüllt uns der Nebel ein.
Nicht mal das Navi funktioniert. Vielleicht ist der Nebel zu dicht!
Auf einem Parkplatz nahe des Fähranlegers warten wir mit einigen anderen Wohnmobilen auf den nächsten Tag…
Mit einer Stunde Verspätung geht’s am 9. Juni los. Die Fähre verlässt den Hafen in Hirtshals. Die nächsten 37 Stunden verbringen wir am Bord der Fähre.
Mit Reisetabletten halten wir uns bei Laune und futtern uns morgens durch das Frühstücksbuffet. Die Fahrt ist ganz schön öde! Nur Wasser…..
Am 11. Juni machen wir für 8 Stunden in Torshavn auf den Faroer Inseln halt.
Wir bummeln durch das kleine Städtchen und genießen es wieder festen Boden unter den Füssen zu haben.
Aber schon geht es weiter. Weitere 21 Stunden an Bord! Draußen pfeift ein kalter Wind.
Und endlich…Land in Sicht! Wir sehen die ersten Berge Islands. Jetzt steigt die Aufregung. Los, los, schnell ins Wohnmobil und dann nix wie ab!
Hinter der ersten Straßenbiegung wartet schon ein Wasserfall auf uns und, man glaubt es kaum, die Sonne scheint!
Die nächsten Tage verbringen wir mit Wanderungen, Passfahrten und besuchen den Vogelfelsen bei Borgarfjödur. Hier werden zur Zeit die Jungen von ca. 20.000 Papageientaucher-Pärchen von den unermüdlichen Eltern versorgt.
Auf Island leben 2 bis 3 Millionen Papageientaucher-Pärchen. Sie nisten in Erdhöhlen und dienen angeblich auch dem Menschen als Nahrung. Das können wir uns momentan nicht vorstellen. Aber wäre uns immer noch lieber als gekochter Schafskopf, eine der Delikatessen auf Island.