…und es hat gepaßt!

Auf den Punkt kam am Freitag, 27. Juli die Sonne.


Total happy beladen wir unseren Honda 4x4 mit allem, was man so im Hochland braucht. Zelt, Schlafsäcke, Isomatten, Klamotten, Essen, Getränke und und und…

Die Tour geht los. In der Touristeninfo empfiehlt man uns die Tour wegen der vielen tiefen Furten (es hat halt viel geregnet) leicht umzuplanen.

So hätten wir nur Furten von 40 – 50 cm zu fahren. Mir wird schon ganz schlecht bei dem Gedanken. 40 – 50 cm, die spinnen! Das schafft doch der Honda nie!

Axel, der Coolman, winkt ab. Das passt schon…was sind schon die paar cm!


Also fahren wir los und entdecken jenseits der Strasse eine faszinierende Welt aus Eis, Lava, Geröll und Sand, durchzogen von gewaltigen Gletscherflüssen und genauso gewaltigen Furten.

 

Wir durchqueren diese gewaltige Furten, passieren Sandpisten, überstehen zwei Zeltübernachtungen, essen lauwarme Fertigpasta und Käsebrot und sind am Ende überglücklich überlebt zu haben!


Einfach atemberaubend. Schaut einfach selbst…


Unsere Hochland-Tour:


Oase Hvannalindir: gerade noch Einöde, wechselt die Landschaft um den Flußlauf auf üppiges grün


Kverkfjöll, Gebirgsmassiv zwischen den Gletscherzungen des Vatnajökull: hier gibt es riesige Eishöhlen, die man im Winter auch begehen kann


Caldera Askja mit dem See Öskuvatn und dem Kratersee Viti: unter einer Caldera (Kessel) versteht man die entleerte Magmakammer, der See Öskuvatn entstand vor ca. 6000 Jahren, er hat einen Durchmesser von 8 km und ist der tiefste See (217 m) Islands, der Kratersee Viti entstand bei der Explosion des Vulkans, sein Wasser ist 28°C warm, milchig und riecht nach faulen Eiern. Nach dem Bad im warmen Wasser (bei einer Außentemperatur von ca. 5°C) riechen auch wir nach faulen Eiern!


Oase Herdubreidarlindir: um die Herdubreid, ein Gebirge aus Hyaloklasit (Magma) ist eine zauberhafte Oase entstanden. Die Herdubreid (Übersetzt „breite Schultern“) entstand während eines Ausbruchs in der letzten Eiszeit unter dem 1000 m dicken Eispanzer

 

 

Es regnet fast ununterbrochen. Wir fahren entlang der Ostfjorde und haben leider nur sehr wenig Sicht. Ob das irgendwann ein Ende hat mit dem vielen Regen???

Und dann auch das noch! Unser WoMo-Dach ist mal wieder undicht!

Also, die nächste Regenpause abwarten und dann rauf auf’s Dach und abdichten. Da entdecken wir, daß auch im Keller (Unterboden) Wasser steht. Keine Ahnung, wie das da hin kommt. Wir räumen alles raus und dann heißt es für mich „ab in den Keller und aufwischen“. Wir hoffen, es war nur eine undichte Wasserflasche, die sich da entleert hat.

Und jetzt, nach ein paar Tagen können wir Entwarnung geben. Kein Wasser mehr über’s Dach und kein Wasser mehr im Keller! Gut so!


Weiter geht unsere Fahrt Richtung Reydarfjördur. Und da entdeckt Adlerauge "Axel" Wale im Fjord. Schon steigt die Stimmung und wir können tolle Beobachtungen machen. Die Wale schwimmen so nah am Ufer, daß wir sogar ihr Atmen hören können. Jetzt muß nur noch das Wetter besser werden…


Unsere Hochlandtour im Mietwagen (4x4) müssen wir jetzt bald buchen sonst paßt die Tourenplanung nicht mehr. Wohl oder übel müssen wir das Risiko eingehen auch bei schlechtem Wetter zu fahren oder die Tour ganz fallen zu lassen.

Dann doch lieber Risiko. Ein Blick ins Internet - Wettervorhersage Island - , nach Regen und Wind soll am 27. Juli wieder die Sonne scheinen.

Wir fackeln nicht lange und buchen für 27. – 29. Juli einen Geländewagen ab Akureyri.

Jetzt immer schön die Teller leer essen…dann sollte das mit dem Wetter passen.

 


 

 

Jökulsarlon, die Gletscherlagune


Eigentlich könnte ich den Text aus unserem Reiseführer abschreiben. Aber ich will es mir nicht so einfach machen.

Die Lagune ist unser Reise-Highlight.

Wir haben schon vieles hier gesehen und erlebt, aber der Anblick der schwimmenden Eisberge, teilweise mit Vulkanasche marmoriert, verschlägt einem die Sprache.

Drei Tage stehen wir mit unserem Wohnmobil in erster Reihe an der Lagune. Ebbe und Flut treiben die Eisberge an uns vorbei. Egal ob Wolken, Sonne oder wie heute Dauerregen.

Wir sind einfach überwältigt.

Am sonnigsten dieser drei Tage fahren wir im Zodiak über die Lagune und nähern uns der kalbenden Gletscherzunge bis auf 500 Metern.


Morgen werden wir vorläufig Abschied nehmen von diesem beeindruckenden Fleckchen Erde. Aber zum Glück dürfen wir Ende September, bevor uns die Fähre wieder Richtung Heimat bringt, hier nochmal Station machen.

 

 

 

Und tatsächlich hat die Sonne am nächsten Tag von einem strahlend blauen Himmel gelacht.

Wir gleich in die Wanderschuhe und los zum Berg Reynisfjall. Von oben hat man einen tollen Blick auf den Dyrholaey, der südlichsten Spitze Islands und auf die Felsspitzen Reynisdrangar. Sie sollen Trolle sein, die sich beim Sonnenaufgang in Felsen verwandelt haben. Na ja, muß nicht stimmen!

Das Dorf Vik i Myrdal sieht von hier oben winzig aus. Wenn ich recht überlege, sieht es nicht nur so aus.

Es ist sehr übersichtlich, aber hier gibt es alles was man braucht und so bleiben wir auf dem Campingplatz mal eben 3 Tage.

Nach zwei Tagen Sonne rücken uns die Regenwolken auf den Pelz. Und ich greife vorweg…seitdem läßt sich die Sonne nur sporadisch blicken. Da wir ja viel Zeit haben, sitzen wir das schlechte Wetter oftmals aus. Aber in den letzten Tagen sitzen wir doch recht viel.

Wird Zeit, daß wir uns auch im Regen auf den Weg machen…aber , halt, das ist ja noch nicht dran!

Wir sind dann mal noch die Schlucht Fjadrargljufur (was Namen!!!) entlang gelaufen. Wie immer haben die den Wanderweg gaaaanz nah am Abgrund angelegt. Echt frech von denen. Wir werden uns in euren Namen beschweren.

Ein Stück weiter an der Ringstraße kann man die moosbewachsene Lava des Lakiausbruchs 1782 sehen. Sieht bestimmt schöner aus wenn die Sonne scheint. Da wir ja hier nochmal vorbeikommen, gibt es die Sonnenfotos erst im September.

Bald haben wir die Sanderfläche des Vatnajökull erreicht. Hier gibt es nur Sand und Geröllmassen. Im November 1996 gab es hier einen Gletscherlauf. Ich habe mal nachgelesen was das genau ist. Also: unter dem Eis des Vatnajökull brodeln die Vulkane so vor sich hin. Die Hitze läßt das Eis von unten schmelzen, riesige unterirdische Seen entstehen. Irgendwann hat sich so viel Wasser angesammelt, daß die Eismasse aufschwimmt und Wasser, Eisbrocken und Steine Richtung Meer mitgerissen werden. 

Alles was da im Wege steht wird mitgerissen. Auch Häuser und Brücken.

Ganz schön spannend diese Gegend um den größten Gletscher Europas.

Nix wie hin…

Die Highlights reißen einfach nicht ab…wir kommen kaum zur Ruhe! Wir sind jetzt am Geysir-Feld angekommen. Der Geysir hier auf Island war übrigens der Namensgeber für alle Geysire. Der Geysir macht seit Jahren Pause. Wann er wieder aktiv wird weiß niemand. Aber sein Nachbar Strokkur ist eifrig bei der Sache. Am Anfang wollten wir uns das Spektakel gar nicht so recht ansehen. Hier, so nah bei Reykjavik, sind sehr viele Touristen unterwegs und immer bildet sich eine Menschentraube um Strokkur. Wir sind dann abends (der Luxus des Wohnmobilreisenden) nochmal zum Geysir-Feld und hatten dann alles fast für uns alleine.

Es steht ganz nah am Strokkur eine Bank. Wir haben uns gesetzt und dann abgewartet. Nie hätten wir geglaubt, daß uns die Aktivitäten dieses Geysir so in den Bann ziehen. Das Wasser im Trichter (Durchmesser 4-5 Meter) dampft, es steigen immer mehr kleiner Luftblasen nach oben, der Wasserstand im Trichter steigt an und senkt sich wieder, steigt wieder an und senkt sich wieder und dann, wenn der Druck zu groß wird, bildet sich eine gewaltige Luftblase und hebt das Wasser zu einer großen blauen Kugel, die aufbricht und kochend heißes Wasser und Dampf bis zu 35 Meter hoch schießt. Unglaublich. Wir haben Stunden auf dieser Bank verbracht und den heißen Atem der Erde bestaunt…


Der Gullfoss sollte im vorletzten Jahrhundert zur Stromgewinnung eingesetzt werden. Eine mutige Frau, Sigidur Tomasdottir, hat sich für den Erhalt dieses besonderen Wasserfalls eingesetzt und so die Schönheit und Unberührtheit bewahrt.


Um den Haifoss zu erreichen fahren wir den Fluß Pjorsa entlang Richtung Hochland. Der Haifoss ist mit 122 Metern der zweithöchste Wasserfall Islands.   Er liegt abseits der Touristenroute und will erwandert werden. Das ist ganz nach unserem Geschmack. Wir übernachten auf einer Wiese beim Kaffi (Cafe) und marschieren bei herrlichem Sonnenschein. Wir haben ziemlich oft Sonnenschein, wie ihr unschwer auf unseren Fotos sehen könnt. Vielleicht ein Dauer-Island-Hoch??? Keine Ahnung, aber klasse!

Auf dem Rückweg zur Ringstraße nehmen wir den Hjalparfoss und den Sagahof Pjodveldisbaerinn noch mit. Natürlich auch bei Sonnenschein!


In Hvolsvöllur decken wir uns wieder mit Lebensmitteln ein und weiter geht die Entdeckungsreise durch Island.

Wir blicken mal rüber zu den Vestmannaeyjar-Inseln, machen einen Spaziergang zum Aussichtspunkt Paradisarhellir, blicken gebannt zum Eyjafjallajökull, der 2010 wegen seiner freigesetzten, gewaltigen Aschewolken zu Störungen des Flugverkehrs sorgte und landen abends am Skogafoss-Campingplatz. Der Skogafoss (62 Meter) glänzt in der Sonne und wir bestaunen von unserem Campingplatz aus die Wassermassen. Am nächsten Tag steht wieder eine Wanderung an. Wir wollen dem Flußlauf Richtung Fimmvörduhals folgen. Wir beginnen mit Sonnenschein, dann kommen die kalten Winde vom nahen Gletscher und bringen Aschewolken mit. Wir wandern durch eine bizarre Landschaft und erreichen nach 6 Stunden wieder unser Basislager, um uns dann stundenlang die schwarze Asche aus den Haaren und allen Winkeln zu waschen.

Im Reiseführer haben wir gelesen, daß man dem Solheimajökull, einer Gletscherzunge des Myrdalsjökull mit dem Auto recht nah kommen kann. Also nichts wie hin…Axel will dann ganz nah und schaukelt unser Wohnmobil auf dem groben Schotter bis in die erste Reihe. Nach einer kurzen Gletscherbegehung machen wir es uns im „Wintergarten“ bei einem Glas Rotwein bequem. Die Gletscherzunge ist durch die Aschewolke des Nachbarn Eyjafjallajökull ganz schwarz. Ein vollkommen ungewohntes Bild. Hoffentlich kommt nicht wieder Wind auf….hier in der ersten Reihe!


Am nächsten morgen machen wir noch ein paar Fotos bevor die Reisebusse anrücken.

Heute wird sich die Sonne nicht blicken lassen. Dicke Wolken hängen am Himmel und geben der Steilküste um Dyrholaey eine bedrohliche Stimmung. Irgendwie genau richtig. Sonne hätte hier gar nicht so gepasst. Aber vielleicht scheint sie ja morgen wieder. Dann schaun wir uns einfach nochmal alles hier an. Wir haben ja Zeit…..

 

Wir starten in den Juli mit viel Sonne.

Das passt uns gut, denn der Godafoss sieht natürlich im Sonnenschein noch viel schöner aus. Godafoss bedeutet übrigens „Götterfall“.

Den Namen erhielt der Wasserfall im Jahr 1000, als man nach Annahme des Christentums alle alten Götterstatuen ins Wasser warf.

Wir übernachten am Wasserfall, ganz alleine. Und dann, morgens um 9:00 Uhr, rücken sie an!

Die 800 Ausflügler der AIDA, die in Akureyri im Hafen liegt.

Da paßt doch der AIDA-Werbespruch genau!


„Die Welt mit anderen Augen sehen“

 

Da machen wir uns lieber auf zum Aldeyarfoss. Der ist nur über Piste zu erreichen und wir sind wieder alleine.

In Akureyri machen wir nur einen Kurzstop.

Wir wollen uns in der Touristinfo über die Straßenverhältnisse erkundigen. Wir wollen mal „Hochland“ schnuppern. Die ehemalige F35 (nur für 4x4 Fahrzeuge) wurde ein bißchen überarbeitet und soll jetzt auch für normale Fahrzeuge befahrbar sein. Also, dann mal los.


Wir sind die absoluten Exoten auf dieser Strecke. Man winkt uns und lächelt uns aufmunternd zu. „Man“, daß sind die Fahrer der Superjeeps und Geländebusse, die an uns vorbei brettern.

Wir schleppen uns mit 20 km/Std. über Geröll, Waschbretter und Sand, durch Schlammpfützen und Furten. In den Schränken scheppert das Geschirr und von manchen Gläsern müssen wir uns verabschieden…


…aber wir kommen an!

In unserem Zwischenziel, dem Thermalgebiet „Hvelvellir“, bestaunen wir die heißen Quellen und die Solfataren. Gleich nebenan liegen die Eiskappen der Gletscher Langjökull und Hofsjökull. Klasse!

Und was auch klasse ist, ist der Natur-Hot-Pott, der aus einer der heißen Quellen gespeist wird und jeden Abend mit seinen über 40°C auf uns wartet.


Nach 2 Tagen auf dem Campingplatz in Hvelvellir nehmen wir die letzten 80 km Rüttelpiste in Angriff. Wir schaffen das nicht an einem Tag und müssen tatsächlich nochmal übernachten.

Dann war da auch noch diese irre Furt!

Hätte der nette Hochland-Busfahrer im geländegängigen Bus uns nicht Mut gemacht, ich glaube wir wären umgedreht…aber wir haben es geschafft! Ich voraus in meinen tollen Furt-Schuhen und Axel mit dem WoMo hinterher.


Nach 180 km und 4 Tagen sind wir mit der 35 durch und erreichen wieder die Zivilisation.

Aber davon mehr beim nächsten Mal…

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